In Deutschland gib es keine gesetzliche Impfpflicht für Hunde. Allerdings überwiegen die Vorteile einer Impfung bei weitem den Nachteilen, wie beispielsweise Impfreaktionen. Nicht geimpfte Hunde können durch eine Erkrankung sterben oder schwere gesundheitliche Schäden davontragen. Auch der Schutz von Hunden, die auf Grund ihrer gesundheitlichen Verfassung, wie einem geschwächtes Immunsystem, nicht geimpft werden können, wird durch eine Impfung der Hundallgemeinheit deutlich erhöht. Eine sachgemäße Impfung verhindert die Ausbreitung von Krankheiten wie Tollwut, Paravovirose oder Staupe.
Warum impfen auf einen Blick
- Tod durch Erkrankungen kann vorgebaut werden
- schweren gesundheitlichen Schäden vorbeugen
- Schutz von Hunden, die nicht geimpft werden können
- Ausbreitung von Krankheiten verhindern
Impfschutz für Welpen
In den erste Lebenswochen wird der Welpe über die Milch (Kolostrum) seiner Mutter mit Abwehrstoffen versorgt. Alle Welpen kommen ohne ein aktives Immunsystem zu Welt. Dieses bildet sich erst in den ersten Wochen aus. Dies ist der Grund warum Welpen, die ohne Mutter und somit auch ohne die wertvolle Muttermilch aufwachsen müssen, besonders stark gefährdet sind zu erkranken.
Sobald der Welpe nicht mehr von seiner Mutter gesäugt wird, verliert er seinen Schutz vor Krankheiten. Bis die Impfung ihn komplett gegen die geimpften Krankheiten immunisiert, entsteht eine sogenannte immunologische Lücke. In dieser Zeit ist der Welpe besonders anfällig für jedwede Erkrankung. Der empfohlene Impfplan sollte daher eingehalten werden, damit die immunologische Lücke so kurz wie nur möglich ist.
Warum Welpen impfen auf einem Blick
- Welpen verlieren nach dem Säugen ihren natürlichen Schutz vor Krankheiten
- Welpen kommen ohne aktives Immunsystem zur Welt
- für Welpen besteht eine größere Ansteckungsgefahr
Welche Impfstoffe gibt es?
Es gibt sogenannte Pflichtimpfungen, die zwingend benötigt werden, um mit dem Hund innerhalb der EU reisen zu dürfen.
Die Pflichtimpfstoffe sind:
- Staupe
- Hepatitis
- Leptospirose
- Parvovirose
- Tollwut
Zusätzlich kann der Welpe gegen weitere Krankheiten wie Borreliose oder Herpes geimpft werden.
Die Wahlimpfstoffe sind:
- Zwingerhusten
- Borreliose
- Herpesvirus.
Voraussetzungen für die Impfung eines Welpen
Vor jeder Impfung sollte der Welpe einem Gesundheitscheck unterzogen werden. Hier wird geprüft, ob er gesundheitlich in der Verfassung ist geimpft zu werden.
Hierzu gehört, dass der Welpe
- kein Fieber hat
- normale Herzgeräuschen hat
- keine Atemwegserkrankungen hat
Wichtig: Wurmkur vorab
Zusätzlich ist es wichtig, dass der Welpe parasitenfrei ist, um eine ausreichende Abwehrreaktionen zu ermöglichen. Ein Parasitenbefall würde das Immunsystem des Welpen schwächen und könnte zu erhöhten Reaktionen der Impfung führen bis hin zu einem anaphylaktischer Schock. Die Wurmkur sollte immer mit einem Abstand von einer Woche vor der Impfung durchgeführt werden, damit sich das Magen-Darm-Immunsystem des Hundes bereits vor der Impfung wieder von der Wurmkur erholt hat.
Junghunde sollten alle zwei Monate entwurmt werden, da sie einen deutlich höherer Sozialkontakt haben und öfter an fremden Kot riechen. Bei Althunden reicht in den meisten Fällen eine Entwurmung alle sechs Monate.
Spezialfall Tollwutimpfung
Die Tollwutimpfung darf frühestens mit 12 Wochen erfolgen. Viele Tierärzte empfehlen, wenn der Welpe nicht in einem tollwutgefährdetem Gebiet aufwächst, sogar bis zu 16. Lebenswoche damit zu waren. Die Impfreaktion auf die Tollwutimpfung kann stärker ausfallen als bei den anderen Impfungen und ein älterer Welpe hat ein bereits besser aufgebautes Immunsystem, um mit dieser Impfung umzugehen.
Das optimale Impfmanagment
Impfplan Pflichtimpfungen
Grundimmunisierung | 1. Impfung | 2. Impfung |
3. Impfung |
Auffrischung |
Staupe | 8. Woche | 12. Woche | 16. Woche | 15. Monat |
Parvovirose | 8. Woche | 12. Woche | 16. Woche | 15. Monat |
Leptospirose | 8. Woche | 12. Woche | – | 15. Monat |
H.c.c. (Hepatitis contagiosa canis) | 8. Woche | 12. Woche | 16. Woche | 15. Monat |
Tollwut | 12. Woche | 16. Woche | – | 15. Monat |
Die Grundimmunisierung findet im Rhythmus von vier Wochen statt. Um den Welpen komplett grundzuimmunisieren sind drei Termine beim Tierarzt notwendig. Die erste Auffrischung findet dann im 15. Lebensmonat statt. Danach ist je nach Impfstoff ein Termin zum impfen alle zwei bis drei Jahre notwendig. Die neusten Erkenntnisse der Tiermedizin besagen, dass eine Auffrischung alle drei Jahre vollkommen ausreichend ist. Ausgenommen davon ist die Impfung gegen Lepotsvirose. Diese hält nur neun bis zwölf Monate.
Impfplan Wahlimpfungen
1. Impfung | 2. Impfung |
3. Impfung |
4. Impfung |
|
Zwingerhusten | 8. Woche | 12. Woche | ||
Borreliose | 12. Woche | 16. Woche | 9. Monat | 15. Monat |
Die Impfung gegen Borreliose enthält nur einen der insgesamt fünf vorkommenden Stämme. Die Impfung bietet somit keinen zuverlässigen Schutz gegen Borreliose. Ein zusätzlicher Zeckenschutz ist zur Vermeidung einer Erkrankung notwendig.
Nebenwirkungen der Impfung
Nach der Impfung kann es zu Nebenwirkungen beim Welpen kommen. Besonders die Tollwutimpfung macht vielen Hunden zu schaffen. Es kann beispielsweise eine Spritzreaktion an der Einstichstelle entstehen. Diese Reaktion in Form einer Beule kann bis zu vier Wochen brauchen, um wieder abzuklingen. Solange diese nicht warm oder stark verhärtet ist, besteht kein Grund zur Sorge. Sollte jedoch Fieber über mehr als zwei Tage auftreten, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
Mögliche Nebenwirkungen der Impfung können sein:
- Fieber
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Schmerzen
- Schwellung des Kopfes
- Atemnot
- Erbrechen
- Spritzreaktion
Im schlimmsten Fall kann es zu einem anaphylaktischer Schock kommen. Dies ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems, die zum Tod oder zu schweren Schädigungen führen kann. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist hier zwingend notwendig. Diese Impfreaktion kommt sehr selten vor und sollte niemanden davon abhalten einen Welpen impfen zu lassen.
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