Welpenhalsband

Großer Schweizer Sennenhund Welpe mit Halsband liegt auf dem Rasen
Großer Schweizer Sennenhund Welpe mit Halsband liegt auf dem Rasen | Foto: Kristyna H / bigstock.com

Halsband oder Geschirr? Das ist ein weiteres Thema immer währender Diskussionen unter Hundebesitzern. Im folgenden Artikel findest du alles wissenswerte über das Thema Halsband für deinen Welpen.

Warum überhaupt die Diskussion, ob ein Halsband gut ist?

Das Hundehalsband wird von vielen gemieden, weil die Angst besteht,  dem Welpen durch übermäßigen Druck auf den Hals weh zu tun.
Dieser übermäßige Druck entsteht allerdings nur bei unsachgemäßen Gebrauch oder zu wenig Training/mangelnde Verbreitung des Welpen auf das an der Leine laufen.

Wenn dein Welpe gelernt hat, dass nicht er es ist, der dich durch Zug an seiner Leine in die gewünschte Richtung bringen kann, dann hast du bereits die halbe Miete zusammen. Kein Welpe wird  durch herrisches Reißen an der Hundeleine lernen bei Fuß und ohne Zug zu laufen. Und ein Welpe, der locker an der Leine läuft hat auch keine Probleme mit Druck auf dem Halsband.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Welpenhalsband mehr Bewegungsfreiheit bietet als ein Geschirr.

Ganz wichtig!

Das Welpenhalsband darf nicht zu eng angezogen werden, da sonst die Atmung ein Thema wäre. Besonders kleine Hundewelpen schaffen es immer wieder sich aus Halsbändern zu befreien. Deshalb ist ein gesundes Mittelmaß wichtig. Aber lieber ein verloren Halsband als ich Welpe mit Atemproblemen.

Wie legst du deinem Welpen das Halsband richtig an?

Beim Anlegen ist es wichtig darauf zu achten, dass das Welpenhalsband nicht zu eng sitzt, aber auch nicht zu locker. Der Kopf deines Welpen darf auch beim Ziehen nicht durch das Halsband hindurch passen.

Shar Pei Welpe mit Halsband im Garten | Foto: luckybusiness / bigstock.com

Ab wann darf dein Welpe ein Halsband tragen?

Generell gilt ab sofort, wenn er bei dir eingezogen ist.  Für Welpenhalsbänder gibt es keine Altersbeschränkung. Allerdings solltest du dir Zeit für eine Gewöhnung an das Halsband nehmen.

Ohne Halsband oder Geschirr lässt sich die Leine nirgendwo befestigen, daher ist die Gewöhnung an eines dieser beiden Gegenstände erst einmal das Wichtigste. Einige Züchter legen ihren Welpen bereits von klein auf an ein Halsband an (Auch um sie auseinander halten zu können). In diesem Fall hast du Glück und dein Welpe kennt bereits ein Halsband. Wichtig für den ersten Leinenkontakt ist Allerdings das dieses so breit wie möglich ist und sich auf keinen Fall ohne Stopp zusammen zieht. Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder oder ähnliche gehören keinesfalls an einen Welpenhals.

Wenn du deinem Welpen das Halsband anlegst startest du direkt danach ein tolles Spiel oder kullerst ihm ein paar Leckerli, die er jagen und fressen darf. Danach beendest du das Spiel und nimmst das Halsband direkt wieder ab. Dieses Prozedere wiederholst du mindestens zehn Mal.

Denn das heißt für deinen Welpen, dass immer, wenn das Halsband kommt etwas Tolles passiert. Und immer, wenn das Halsband wieder ab ist, wird es langweilig und es gibt auch keine Leckerli. Sobald du merkst, dass dein Welpe sich gar nicht mehr für das Halsband interessiert, wenn du es ihm anlegst, seid ihr soweit für den nächsten Schritt.

Auf einem Blick

  • generell gilt ab sofort, wenn er bei dir eingezogen ist
  • für Welpenhalsbänder gibt es keine Altersbeschränkung
  • allerdings solltest du dir Zeit für eine Gewöhnung an das Halsband nehmen

Wie groß muss das Welpenhalsband sein?

Ein Welpenhalsband sollte deinem Welpen nicht die Luft zum Atmen nehmen. Zu viel Spielraum ist aber auch nicht gut. Da Welpen rasant wachsen, eignet sich am besten ein stufenlos verstellbares Welpenhalsband. Dieses kannst du es zu jeder Zeit an die Größe deines Hundewelpen anpassen.

Das Welpenhalsband muss in der Länge und Breite gut passen. Es empfiehlt sich, den Hals des Hundes auszumessen. Am einfachsten gelingt dies mit einem Bandmaß. Beim Ablesen des Wertes solltest du darauf achten, dass das Maßband nicht zu straff um den Hals liegt. Ein Zeigefinger solltest du gerade so zwischen dem Halsband und dem Hundehals hindurch schieben können.

Heller Zwergpudel Welpe mit Halsband im Garten | Foto: Photology1971 / bigstock.com

Hundehalsband oder Brustgeschirr – Was ist für meinen Welpen besser?

Einige Menschen haben dir vom Kauf eines Hundehalsbands sicherlich abgeraten und dafür zu einem Brustgeschirr. Welches der beiden Utensilien allerdings wirklich besser ist hängt vom Welpen und den Faktoren ab.

Bei der Erziehungsarbeit bewährt sich der Einsatz eines Halsbands ganz deutlich. Soll dein Welpe beispielsweise „bei Fuß“ gehen lernen, wird von ihm verlangt, dass er sich seitlich neben seinem Trainer bewegt. Er soll ihm keine Schrittlänge voraus sein. Dies ist mit einem Halsband deutlich leichter mit locker herabhängendem Arm zu erreichen als mit einem Geschirr. Auf Grund der Lage des Geschirrs weiter hinten im Rückenbereich des Hundes ist anatomisch gesehen das Halsband für diese Übung die bessere Alternative.

Allerdings sind kurzatmige Rassen, wie der Mops, der Deutsche Boxer, die Englische und die Französische Bulldogge, davon ausgenommen und sollten eigentlich immer ein Geschirr tragen. Sie sind in der Atmung sowieso schon beeinträchtigt und neigen zu epileptischen Anfällen. Ein Halsband würde sie nur noch zusätzlich einengen.

Auf einem Blick

  • einige Menschen raten vom Kauf eines Hundehalsbandes ab
  • bei der Erziehungsarbeit bewährt sich der Einsatz eines Halsbands ganz deutlich
  • mit einem Halsband ist es deutlich leichter mit locker herabhängendem Arm bei Fuß gehen zu erreichen als mit einem Geschirr
  • allerdings sollten kurzatmige Rassen immer ein Geschirr tragen

Das richtige Material für dein Welpenhalsband auswählen

Bei der Auswahl des Materials steht bei einem Welpen vor allem das Thema “pflegeleicht”, Mitwachsend und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund. Das erste Halsband wird nicht das Letzte sein, denn dein Welpe wird irgendwann aus seinem ersten Welpenhalsband herausgewachsen sein. So schön Leder auch ist für das erste Halsband bietet sich Nylon o.ä. eher an.

Aber auch die Verträglichkeit des Materials spielt eine Rolle. Sowohl beim Menschen als auch beim Hund können Allergien gegen bestimmte Legierungen oder Materialien auftreten. Rötungen und Ekzeme auf der Haut können die Auswirkungen sein.

Zu den Fellschonenden schonenden Stoffen zählt Filz, weil er besonders weich und anschmiegsam ist. Allerdings ist dieser nicht wasserfest und dehnt sich bei stärkerer Beanspruchung. Auch die Reinigung ist nicht einfach.

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Leder ist das Material schlechthin für Halsbänder. Es handelt sich hier um ein Naturprodukt. Auf der Haut fühlt es sich warm an und bei guter Pflege bleibt es lange geschmeidig. Wichtig ist, dass es nie durchnässt. Sonst härtet es aus und wird brüchig. Die Pflege eines Halsbands aus Leder sollte wöchentlich erfolgen. Je nach Grad der Verschmutzung reicht eine grobe Reibung mit einer Bürste oder aber auch die Reinigung und Rettung mit speziellen Pflegemitteln.

 

Kunstleder ist keine echte Alternative. Auf den ersten Blick sehen diese vielversprechend aus, aber schon nach einer kurzen Benutzungsdauer werden sie brüchig.

Nylon ist ein äußerst robust, reißfest und pflegeleichtes Material. Selbst nach dem völligen Durchnässen bleibt es in Form. Es ist in vielen farblichen Variationen verfügbar. Bei Bedarf kann das Nylonhalsband mit der Bürste und einem Reinigungsmittel ganz leicht gereinigt werden. Aber auch die Waschmaschine leistet gute Dienste bei diesem Material.

Paracord ist ähnlich wie Nylon. Allerdings ist es besonders dünn und leicht. Mehrere eng ineinander verflochtene Fäden ummanteln ein Kernseil, wodurch es leicht elastisch ist. Viele Welpen finden es dadurch sehr angenehm zu tragen. In der Reinigung gestaltet sich das Material unkompliziert.

Halsbänder aus Metall sind robust, doch sie können das Haar des Hundes schädigen. Zusätzlich fühlt sich Metall kalt und hart auf der Haut an. Es ist wirklich sehr schwer und eignet sich höchstens für kräftige Hunde.

Das Material Biothane ist ein  Polyestergewebe, das sich in der Haptik von Leder kaum unterscheidet. Dieses benötigt keine Reinigung beziehungsweise kann mit einem feuchten Tuch einfach abgewischt werden. Pflege ist nicht notwendig.

Auf einem Blick

  • Leder
  • Kunstleder
  • Biothane
  • Nylon
  • Paracord
  • Metall
  • Filz

Hundehalsbänder für bestimmte Einsatzgebiete

Reflektierende Halsbänder für  Spaziergänge im Dunklen.  Andere Verkehrsteilnehmer werden dadurch frühzeitig auf dich und deinen Vierbeiner hingewiesen. Es erhöht somit deine Sicherheit. Das reflektierende Halsband leuchtet, wenn es durch eine Lichtquelle angestrahlt wird. Alternativen sind  Leuchthalsbänder, die mit LED-Lampen arbeiten. Dadurch ist dein Welpe auch bei völliger Dunkelheit erkennbar.

Erziehungshalsbänder gehören an keinen Welpenhalsband.  Die meisten Modellen sind mit einem Sender und einem Empfänger ausgestattet. Auf Veranlassung des Hundebesitzers senden sie Reize aus, die dem Hund unangenehm sind. Dies können Wasser, Ultraschallgeräusche oder Duftstoffe sein. Verboten sind in Deutschland elektronische Impulse. Leider sind sie trotzdem im Handel erhältlich. Eine echte Lösung für Erziehungsprobleme sind diese Halsbänder in den meisten Fällen nicht, sondern sie führen eher zu einer Verunsicherung und Schädigung des Hundes.

Halsbänder mit einem GPS-System können von großem Vorteil sein. Falls dein Welpe weg läuft kannst du ihn überall orten. Derartige Hundehalsbänder empfehlen sich für diejenigen Hunde, die gern mal auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen. Sie sind ziemlich kostspielig und für Welpenhälse auch viel zu schwer und groß.

Die Retrieverleine besteht aus einem Halsband und einer Leine, die aus einem Stück bestehen. Sie ist mit einer Handschlaufe und einem Gleitring ausgestattet. Außerdem besitzt sie eine Zugbegrenzung sowie einen Stopper.  Der Vorteil ist, dass du schnell und mit einer Hand über den Hals des Hundes das Halsband streifen kannst. An- und Anleinen also schnell und ohne Gefummel.

Auf einem Blick

  • reflektierende Halsbänder
  • LED Halsbänder
  • Erziehungshalsbänder
  • Halsbänder mit GPS System
  • Retrieverleine

Das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen

Besonders bei Welpen kauft man nicht nur ein Halsband. Bis dein Welpe ausgewachsen ist wird du sicherlich einige Halsbänder genutzt haben. Entweder weil es zu klein war oder dein Welpe es im Gebüsch abgestreift hat. Daher sollten Welpenhalsbänder günstiger sein in der Anschaffung als später Halsbänder, die dein ausgewachsener Hund jahrelang tragen kann.

Materialien wie Leder sind deutlich teurer als Nylonhalsbänder, aber dafür auch sehr viel länger haltbar. Daher macht es definitiv Sinn auf Leder, Biothane oder auch Filz zurück zu greifen, sobald dein Welpe dieses Halsband länger als wenige Monate tragen kann. Auch bei der Verarbeitung der Halsbänder gibt es Unterschiede. Die Nähte sollten fest und gut verarbeitet sein, damit nicht plötzlich durch zu viel Zug durch die Leine das Halsband reißt. Denn ein frei laufender, noch nicht hörender, Welpe ist für dich sicherlich keine große Freude.

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